Das Zanskartal

Die Gebiete Ladakh und Zanskar

indienkarte010Ladakh und Zanskar sind Teil des indischen Bundesstaates Jammu & Kaschmir und bilden den nordwestlichsten Zipfel der Indischen Union. Seit Jahrhunderten bestehen enge soziale, kulturelle und religiöse Bindungen zum Nachbarn Tibet. Der größte Teil der Bevölkerung ist buddhistisch, ihre Schrift ist tibetisch und ihre Sprache ein tibetischer Dialekt.

Gespeist von Schmelzwasser fließt durch Zanskar der gleichnamige Fluß. Im Winter dient der zugefrorene Abschnitt des Zanskar zwischen Padum und seiner Mündung in den Indus den Zanskaris als die einzige Verbindung nach Ladakh – der berüchtigte Chaddar-Trek.

Die Ortschaft Sani

sani0Sani ist ein Dorf im Zanskartal, 3700 m hoch gelegen. Es besteht aus ca. einhundert Häusern mit rund sechshundert Einwohnern. Die Mehrzahl sind Bauern und Viehzüchter. Der Lebensstandard ist äußerst niedrig, es gibt kein fließend Wasser und Elektrizität nur drei Stunden täglich. Während des Winters sind die Orte in Zanskar von der Außenwelt abgeschnitten, und die Temperaturen fallen bis auf minus 40°C.

Trotz dieser unwirtlichen Verhältnisse erleben Ladakh und Zanskar durch ihre Öffnung in den letzten Jahrzehnten eine starke Veränderung. Die Schönheit des Himalaya, die kulturellen Schätze und die Freundlichkeit der Bewohner locken zunehmend Touristen ins Land.

Kloster Sani

kloster010Das Kloster Sani wird bereits im 2.Jhd. nach Christus erstmals erwähnt. Der indische Weise Padmasambava, der auch Guru Rinpoche genannt wird, soll im 8.Jhd. in Sani gelebt haben. Er meditierte in einer, vom Kloster aus sichtbaren, kleinen Höhle auf der anderer Seite der Zanskarflusses. Er vertrieb die Dämonen aus Zanskar und gilt als Verbreiter der buddhistischen Lehre in Zanskar. Ein weiterer Grund warum das Kloster in Sani einer der heiligsten Orte im Himalaya ist sind die Reliquien des Buddhas Shakyamuni, Gründer des Buddhismus, die dort aufbewahrt werden. Guru Rinpoche trat in verschiedenen Erscheinungsformen auf. War er als Heiler tätig, so nannte er sich „Nima Odser“, was übersetzt „Sonnenstrahl“ bedeutet. Er ist auch der Namensgeber unseres Partnervereins, der diesen Heilernamen mit dem Begriff „Sorig“ ergänzte, was die Abkürzung für die tibetische Lehre vom Heilwissen ist.

In dem Kloster Sani findet alljährlich im 6. tibetischen Monat (Ende Juli/Anfang August) das Sani Nasgyal Festival statt. Nur während dieser Zeit wird der auf der Klosteranlage befindliche Naropa-Tempel geöffnet. Unter reger Anteilnahme der Bevölkerung werden auf dem Klosterplatz Maskentänze aufgeführt und vor dem Kloster der übliche Klein- und Devotionalienhandel betrieben.